Klein oder nicht Klein

Die kleinen Dinge im Leben sind die wichtigsten!
Verdammt! Ich bin nicht klein. Aber manchmal fühlt sich doch ein jeder klein, oder?
Bin ich dann wichtiger als zuvor?
In jedem Sprichwort steckt ein bisschen Wahrheit, heißt es. Bin ich wichtig, wenn's mir dreckig geht? Ich glaube ja.
Umkehrschluss: OK, andere Leute sind mir extrem wichtig wenn es ihnen schlecht geht. Stimmt das? Nein, nur ein paar.
Was bedeutet eigentlich wichtig? Wie kann man – nein ich – den Grad von Wichtigkeit erkennen? Den grad von „mir-geht's-scheiße“?
Ich hänge! Nein, nicht am Baum oder so. Themenmäßig.
Wieso habe ich den Satz „Die kleinen Dinge im Leben ...“ als Einstieg gewählt? Ach ja, wenn ich so am Friedhof vorbeigehe...
Sind dann die Ex-Menschen, nennen wir sie mal Seelen – sind die dann wichtig für mich? Laut Definition geht's denen ja richtig dreckig, oder?
Na gut, die Kirche sagt da was anderes: Sie sind erlöst worden. Von was? Wichtig zu sein? Von ihrem eigenen Film?
Bestimmt von dem Gefühl irgendetwas tun zu müssen, irgendetwas verändern zu müssen.
Wer hat sie eigentlich von was erlöst? Wenn Erlösung überhaupt stimmt. Wohl eher ge-löst. Den Fall gelöst? Oder den Menschen von seinem Körper gelöst?
Früher hatte ich Angst vor Friedhöfen. Heute gehe ich jeden Abend – Schwachsinn stimmt nicht! – an einem vorbei.
Ich hasse das was ich gerade geschrieben habe!

Ich reiße die Seite aber mal nicht raus! Ich hab's ja noch nicht mal ganz gelesen...
Ich hasse es auch nicht. Ich glaube nur es gefällt mir nicht. Ich bin doch nicht beim Psychater, oder?

Vielleicht brauch ich ja einen...

© 2002, Ian Kaye